Texte zur Demokratie,
Pyramide Hellersdorf, Berlin, 2007

 

Anlässlich der Jubiläumsausstellung der GEDOK-Berlin installierte Christine Kühn
Texte zur Demokratie an den Fenstern der Pyramide Hellersdorf

 

 


 

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Aristoteles, Platon, Déclaration des droits de l�homme et du citoyen, Rousseau und Jefferson


Alle Menschen
sind von Natur aus
in gleicher Weise
frei und unabhängig
und haben
unveräußerliche Rechte,
namentlich auf Genu�
von Leben und
Freiheit [...]
Eigentum [...]
Glück und
Sicherheit.
(Thomas Jefferson)

Die Grundrechte
heben nicht etwa die
natürliche Gleichheit auf,
sondern setzten
im Gegenteil an die Stelle
der physischen
Ungleichheit,
die die Natur unter den
Menschen hätte hervorrufen
können,
eine sittliche und
gesetzliche Gleichheit,
so daß die Menschen,
wenn sie auch
an körperlicher und
geistiger Kraft
ungleich sein können,
durch Übereinkunft und
Recht gleich werden.
(Rousseau: contrat social)Â&xnbsp;

Der Mensch
besitzt von Natur
Verstand
und Willenskraft
als seine Waffen,
und gerade sie können
zu entgegengesetzten Zielen
mißbraucht werden.
Daher ist der Mensch
ohne die Zielrichtung
auf das Gute
das unsinnigste und rohste
Wesen mit
den gemeinsten Antrieben.
(Aristoteles: Politik 1253a)

 

Es gibtÂ&xnbsp;
keine Freiheit
ohne Gerechtigkeit,
Mä�igung,
Gelassenheit,
Einfachheit,
also Tugend
und
also beständiges
zurückgreifen
auf die Grundrechte.
(Thomas Jefferson)Â&xnbsp;

 

Das wichtigste Mittel
zur Erhaltung
der Grundrechte, [...]
ist die Erziehung
zu den Grundrechten.
Denn auch die nützlichsten
und von allen
Staatsmännern
einstimmig angenommenen
Gesetze
sind nutzlos,
wenn die Staatsbürger
nicht gewöhnt
und aufgezogen sind
im Sinne der Grundrechte,
also der Demokratie […].
(Aristoteles 5. Buch 9, 4a)

 

Nun müssen [...]
diejenigen, welche
die entscheidenden
Staatsämter
bekleiden sollen,
drei Eigenschaften besitzen:
erstens:
Ergebenheit zu den
bestehenden Grundrechten
sodann
die möglichste Befähigung
zu den Geschäften
des betreffenden Amtes,
endlich
Tugend und
Gerechtigkeit.
(Aristoteles 5. Buch 9)

Der Mensch
ist also von der Natur
dazu geschaffen,
in einem politischen Gefüge
zu leben [...]
und demjenigen,
der zuerst die Polis
gründete,
verdanken wir
die grö�ten Güter.
Wie denn der vollkommene
Mensch
das beste Lebewesen ist,
so ist er ohne Gesetz
und Recht
das schlechteste von allen.
(Aristoteles, Politik 1253a)

 

Der �bergang
aus dem Naturzustand
in den bürgerlichen
bringt in dem Menschen
eine sehr bemerkbare
Veränderung hervor,
indem in seinem Verhalten
die Gerechtigkeit
an Stelle
des Instinkts tritt
und sich in seinen
Handlungen
der sittliche Sinn zeigt,
der ihm vorher fehlte.
(Rousseau:
Der Gesellschaftsvertrag
1. Buch 8. Kapitel)

 

Der Zweck
jeder staatlichen
Vereinigung
ist die Erhaltung
der natürlichen und
unverjährbaren
Menschenrechte.
Das sind die Rechte auf
Freiheit,
Eigentum,
Sicherheit und
Widerstand gegen
Unterdrückung.
(Déclaration des droits de
l�homme et du citoyen)

Rechtlichkeit ist
Staatlichkeit.
Denn das Recht ist
Grundma�
jedes staatlichen Verbandes.
Recht sondert
Rechtes und Unrechtes.
Der Rechtsstaat kann
unserer �berzeugung nach
auf die Dauer nur
in der Demokratie bestehen.
(Willy Brandt,
Juristenkongre�,
27. März 1965)
Â&xnbsp;

Der Staat könnte
selbst unter der besten
Verfassung niemals
zu einem innenpolitischen
Frieden gelangen,
wenn seine Bürger
einem hemmungslosen
Konsum huldigen...
solche Staaten geraten
entweder
unter die Herrschaft
eines absoluten Tyrannen
oder der Geldaristrokatie
oder des Pöbels [...].
(Platon, Brief VII, 325)